Donnerstag, 4. Februar 2016
Perfektion
Sie bestand nur noch aus Knochen,
jeden Abend betrachtete sie ihre makelose Schönheit, ihren perfekten Körper, geziert von Narben der Vergangenheit. DIe leeren gequälten Augen hafteten an ihrem Spiegelbild. Schüchtern berührt sie es.
Sie beginnt zu zittern. Eine kleine Wölbung ihres Bauches durchdringt ihre Seele mit Trauer. Eine Träne flüchtet über ihr bleiches Gesicht.
Ihr Bauch zerstört ihre Perfektion. Sie lässt sich auf das Bett fallen, versteckt ihr Gesicht im Kissen. Leise durchströmt sie die tiefe Stimme es Sängers, ihr Körper beginnt zu beben, sie verspürt Hunger. Den plagenden Hunger, welchen sie schon seit 2 Tagen nicht mehr gestillt hat.
Sie richtet sich auf und setzt sich an den Computer. 3 Mails, die sie nie öffnen wird.
Regungslos starrt sie auf den Bildschirm.
Neben ihr eine Klinge. Ihre Hand nähert sich ihr zögernd.
Sie muss perfekt sein, perfekt für sich selbst, perfekt um nicht alleine zu sein, perfekt um geliebt zu werden.
Blut tropft von ihren Fingern, Blut fliesst aus ihrem Bauch. Ihr wird übel. Sie stöhnt leise vor Erleichterung, bald wird sie wieder perfekt sein.
Kriechend nähert sie sich ihrem Bett.
Sie steckt sich den Fingern in den Hals, erbricht ihr eigenes Blut.
Tränen, jedoch sie lächelt.
Nun ist sie perfekt.

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