Donnerstag, 4. Februar 2016
Jack mein ständiger Begleiter
Das Leben mit einer Person, die begleitet.

Ich heisse Viona und mein Begleiter Jack. Wir sind eins. Sozusagen.
Als ich 5 Jahre alt war, hatte ich ein Plüschtier namens Jack. Jack war ein Löwe, das stärkste Tier in meiner Plüschtiersammlung. Von Anfang an mochte ich Jack. Jack war mein Freund, ich redete jede freie Minute mit ihm, obwohl ich wusste, dass Jack ja nur ein Plüschtier ist, aber ich liebte es mit ihm zu reden. Jack war immer an meiner Seite, ich hab ihn niemals weggelegt, sogar in den Kindergarten und später in die Schule hab ich ihn mitgenommen. Okay, in der Schule hab ich ihn in meinem Schulsack versteckt, weil die andern Kinder mich sonst auslachten, aber in den Pausen habe ich mich mit meinem Schulsack irgendwo versteckt und mit Jack gesprochen. Seine dunklen Knopfaugen funkelten mich immer an und ich liebte es mein Gesicht in sein weiches Plüschfell zu drücken, welches jede Träne von mir auffing. Als ich dann in die Oberstufe kam wollten meine Eltern mir Jack wegnehmen. Ich hab natürlich protestiert, da Jack meine ganze Kindheit mit mir erlebt hatte und wir wie Freunde waren, einfach unzertrennlich. Doch an meinem 16. Geburtstag wars dann so weit. Voller Euphorie sprang ich morgens aus meinem Bett als der Wecker klingelte und wollte Jack in die Arme nehmen, doch, Jack war nicht mehr da, ich suchte ihn überall, Tränen rannen über meine Wange und ich verspürte Schmerz in meinem Herzen. Völlig ausser mir schrie ich meine Mutter an: ,, Wo ist Jack!? Mami Jack ist verschwunden?!" Sie nahm mich in den Arm und streichelte mir über den Rücken. ,, Schätzchen, Jack ist weg, du bist jetzt 16 Jahre alt mein Schatz, du solltest dir langsam richtige Freunde suchen." Ich stiess mich von ihr ab und fauchte sie an. ,, Jack ist ein richtiger Freund! Ihr seit grausam, ich hasse euch!" Ich rannte aus dem Haus, zu dem kleinen Wäldchen in der nähe, in dem ich früher immer mit Jack Würstchen gegrillt hatte, setzte mich auf den kalten Waldboden und weinte. Ich fühlte mich als ob die Welt untergehen würde, als ob ich auf der Stelle sterben müsste. Ein Leben ohne Jack war unmöglich.
An diesem Tag wurde ich zwangsweise von der Polizei nach hause gebracht. Ich weinte noch tief bis in die Nacht und hielt den Schmerz nicht aus. Um 11 Uhr abends öffnete ich mein Fenster und schaute auf die Strasse runter. Wir wohnten im 7. Stock und ein Sturz aus meinem Fenster würde ich nicht überleben, das wusste ich. Ich hab an die Zeit zurück gedacht mit Jack, und nein ich wollte nicht mehr ohne ihn, ich kletterte auf den Fenstersims und krallte mich daran fest. Ängstlich blickte ich nochmals in den Abgrund, wollte loslassen, springen doch plötzlich, eine leise Stimme in meinem Kopf. ,, Viona, ich bin hier, ich bins Jack, ich werde dich nie verlassen, ich werde immer an deiner Seite sein, weisst du doch, dich beschützen und dich trösten, ich bin hier Viona, spring nicht. Ich hab dich doch lieb, meine Viona". Jack war zurückgekehrt.
Und hier beginnt meine Geschichte.

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